Ein umfassender Guide zu Prototyping: Definition, Bedeutung, Arten, Verfahren, Vorteile, und praktische Beispiele für Unternehmer

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Prototyping: Was ist das? Am Anfang hat ein Unternehmer nur eine Reihe von Hypothesen:  Wer könnte ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung brauchen, wie viel ist diese Person dafür zu zahlen bereit, wo würden sie das am liebsten kaufen würden und gibt es überhaupt eine Nachfrage? Alle diese Fragen sollten geprüft werden, bevor erhebliche Mittel und Anstrengungen für das Projekt aufgewendet werden.

Wie kann man diese Punkte beantworten? Nur mit einem Prototyp eines neuen Produkts. Ohne einen Prototyp können Sie Ihr Produkt erst testen, wenn Sie es bereits produzieren. Und ein Produkt auf den Markt zu bringen, ohne es zu testen, ist im heutigen, sich schnell verändernden Geschäftsumfeld ein direkter Weg zum Misserfolg.

In diesem Artikel erfahren Sie, was Prototyping ist, welche Arten von Prototyping es gibt, wo und wie es sinnvoll eingesetzt werden kann, Beispiele dafür und vieles mehr. 

Prototyping Definition 

Beim Prototyping wird eine erste Version eines Produkts, ein Mock-up oder ein Modell oder Prototypen erstellt, um die Benutzerfreundlichkeit, die Spezifikationen, die Ergonomie und das Aussehen zu testen und zu bewerten, bevor es in die Produktion geht.

Ein Prototyp ist eine Darstellung eines zukünftigen Geschäftsmodells, ein Werkzeug, das dazu dient, eine Idee zu diskutieren, zu erforschen oder zu festigen. Ein Geschäftsmodell-Prototyp kann wie eine einfache Zeichnung aussehen oder wie ein vollständig durchdachtes Konzept, das mithilfe einer Geschäftsmodellvorlage präsentiert wird, oder wie eine Tabellenkalkulation, die die Finanzströme eines neuen Geschäfts simuliert. Es ist wichtig zu erkennen, dass ein Prototyp nicht unbedingt eine grobe Darstellung dessen ist, wie ein reales Geschäftsmodell aussehen wird. Vielmehr handelt es sich um ein Denkwerkzeug, das eine mögliche Richtung für die Entwicklung eines Geschäftsmodells erkundet.

Beim Prototyping handelt es sich um eine wichtige Phase für fast jede Entwicklung. Diese Entwicklungsphase ist notwendig, um in Zukunft Zeit und Geld zu sparen. Es ermöglicht Ihnen, die Ziele der Produktentwicklung zu identifizieren, um fast vollständig die Praxis der Neugestaltung und Nacharbeit zu eliminieren.

Was ist Prototyping?

Prototyping ist, einfach ausgedrückt, ein Werkzeug zum Testen von Ideen. Es wird verwendet, um den Fortschritt und die Funktionalität eines Produkts vor der eigentlichen Entwicklung zu untersuchen und kann in jeder Phase des Designprozesses eingesetzt werden.

Dies ist der Prozess, bei dem ein Prototyp einen kompletten Lebenszyklus von der Idee bis zu den tatsächlichen digitalen oder physischen Produkten durchläuft. Es wird ein funktionsfähiges Modell erstellt, mit dem die Nutzer gezielte Aktionen durchführen können, solange es sich in einem funktionsfähigen Zustand befindet oder bis das eigentliche Produkt fertig ist.

Für die Modellierung und Prototyping erstellt werden können:

  • jedes reale physische Produkt, vom Auto bis zum Kinderspielzeug
  • Websites und Landing Pages. Dies dient dazu, eine Vorstellung davon zu bekommen, wie das fertige Produkt aussehen wird
  • Computerprogramme und mobile Anwendungen
  • Schnittstellen
  • Benutzererfahrung

Um bestimmte Ideen schnell zu erforschen, zu testen und zu verfeinern, wird exploratives Prototyping als eine beliebte Prototyping-Methode eingesetzt. Es geht darum, frühzeitig Feedback zu erhalten und Designentscheidungen zu validieren. Explorative Prototypen können auf verschiedene Arten erstellt werden, wie zum Beispiel Papier-Prototypen, Wireframes oder interaktive digitale Prototypen.

Unterschiede zu anderen Entwicklungsansätzen

Der Begriff „Prototyp“ wird manchmal mit anderen Begriffen wie „Mock-up“ oder „MVP“ verwechselt. Dies sind jedoch alle unterschiedliche Methoden der Produktentwicklung.

Ein Mock-up kommt einem Serienprodukt nur in Bezug auf die geometrischen Merkmale nahe. Es wird mit nicht serienmäßigen Technologien hergestellt und hat die Aufgabe, das Design und vielleicht auch das Gewicht des realen Geräts zu testen. Das Mock-up muss nicht unbedingt in den tatsächlichen Abmessungen mit dem Endprodukt übereinstimmen, aber in den Proportionen sollte es schon.

Der Prototyp wird ebenfalls mit nicht serienmäßigen Technologien hergestellt. Seine Aufgabe ist es, dem Serienprodukt so ähnlich wie möglich zu sein und dessen physikalische Eigenschaften nachzubilden.

Ein MVP ist eine Testversion eines Produkts oder einer Dienstleistung mit einem minimalen Satz von Funktionen (manchmal sogar nur einer), die für den Endnutzer von Wert sind. MVP wird für praktische Tests mit echten Nutzern erstellt.

Prototyping Arten

Es gibt verschiedene Arten von Prototyping. Hier sind ein paar der am häufigsten verwendeten:

  • Papier-Prototypen. Ein auf Papier gezeichnetes oder aus Papier hergestelltes Modell eines Produkts oder einer Dienstleistung.
  • Digitale Mockups. Ein digitaler Prototyp ist ein vollständig realistisches digitales Modell des fertigen Produkts.
  • 3D-Prototypen. Es handelt sich um additiven Fertigung, um den Prozess der Erstellung eines physischen Prototyps eines Objekts auf der Grundlage seines digitalen Modells durch schichtweises 3D-Drucken.
  • Funktionelle Prototypen. Es handelt sich um ein bereits entwickeltes und voll funktionsfähiges System, in das das Design noch nicht integriert ist.
  • Interaktive Prototypen. Hierbei handelt es sich um einen Produktprototyp, der aus Elementen besteht, die bei der Interaktion mit dem Produkt genauso oder fast genauso reagieren wie in der realen Version des Produkts.
  • Rapid Tooling. Rapid Prototyping or rapid Manufacturing ist Prototyping mit einem Verfahren zur schnellen Herstellung (spezialisierten Technologien in wenigen Stunden, statt der Tage oder Wochen, die es dauert, Prototypen mit herkömmlichen Technologien zu erstellen).
  • High-Fidelity-Prototypen. High-Fidelity-Prototypen sind am realistischsten und werden oft mit dem Endprodukt verwechselt.
  • Low-Fidelity-Prototypen. Haben in der Regel wenig Ähnlichkeit mit dem Endprodukt. Sie bestehen nicht aus demselben Material wie das endgültige Produkt und verfügen nicht über dessen gesamte Funktionalität. Ein Low-Fidelity-Prototyp kann eine gewisse Interaktivität simulieren, spiegelt aber nicht alle Feinheiten der Interaktion wider.
  • Virtuelle Prototypen. Hierbei handelt es sich um einen modernen Ansatz für die Entwicklung neuer Produkte, der innovative Technologien zur Reproduktion des virtuellen Produktbildes bei gleichzeitiger Schaffung wettbewerbsfähiger Produkte darstellt.

Verschiedene Prototyping-Technologien werden für unterschiedliche Aufgaben benötigt. Es ist unmöglich zu sagen, welche Art von Prototyping für eine bestimmte Branche am besten geeignet ist. Jeder spezifische Fall muss individuell betrachtet werden.

Prototyping Bedeutung

Der Hauptzweck des Prototyping besteht darin, Geld und Zeit zu sparen. Es ist schwierig, gleich beim ersten Mal ein perfektes Produkt zu schaffen, das dem Kunden gefällt und vor allem benutzerfreundlich ist.

Der Prototyp ermöglicht es Ihnen, die gewählte Lösung ohne große Investitionen zu testen, bei Bedarf Änderungen vorzunehmen und erst dann mit der Konzeption und Programmierung fortzufahren.

Mit dem Prototyping lassen sich mehrere wichtige Probleme lösen:

  • Auffinden der besten Ideen
  • Fehler werden frühzeitig erkannt 
  • Bewertung der Benutzerfreundlichkeit

Bei der hohen Marktdynamik, die wir heute erleben, wird es ohne Prototyping schwierig sein, einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen.

Prototyping Beispiele

Beispiele für das Prototyping in der heutigen Welt sind überall zu finden. Beispielsweise sind Prototypen in der Informationstechnologie weit verbreitet. Im Bereich der Softwareentwicklung hilft ein Prototyp den Programmierern und Designern, ihre Ideen zu koordinieren und dem Kunden das allgemeine Konzept des Projekts zu präsentieren.

Prototypen werden auch im Ingenieurwesen und in der Industrie eingesetzt. In der Automobilindustrie beispielsweise helfen Fahrzeugprototypen den Herstellern, das Design, die Sicherheit und die Funktionalität neuer Modelle zu bewerten und zu verbessern, bevor die Massenproduktion beginnt.

Darüber hinaus findet das Prototyping auch in Design und Architektur Anwendung. Die Erstellung eines physischen oder virtuellen Modells eines Gebäudes ermöglicht es Architekten und Designern beispielsweise, ihre Ideen visuell zu überprüfen und zu verfeinern und sie mit dem Kunden abzustimmen.

Prototypen sind auch im Bereich der Produktherstellung weit verbreitet. Sie helfen, vorläufige Modelle zu erstellen, um deren Aussehen, Funktionalität und Ergonomie zu bewerten. Dies trägt dazu bei, Risiken und Produktionskosten zu verringern sowie die Qualität und die Zufriedenheit der Nutzer zu verbessern.

Ein konkretes Beispiel für erfolgreiches Prototyping: Entwickler des Schweizer Design- und Beratungsstudios Panter&Tourron nutzten den stereolithografischen 3D-Druck, um Brillengestelle zu prototypisieren. So konnten sie innerhalb von zwei Wochen vom Konzept bis zur Präsentation des fertigen Produkts gehen.

Im Allgemeinen ist das Prototyping ein wirksames Instrument für die Entwicklung eines neuen Produkts oder Systems.

Prototyping Verfahren

Der Prototyping-Prozess umfasst in der Regel die folgenden verschiedene Verfahren:

  • Skizzieren. Der Zweck des Skizzierens besteht darin, Gedanken und Ideen zu materialisieren. 
  • Bewerten. In dieser Phase geht es darum, die besten Ideen zu finden.
  • Prototypen. Hier beginnt das Prototyping. Indem Sie Ihre Projekte detailliert beschreiben, werden Sie verstehen, welche Projekte realisierbar sind.
  • Testen. In dieser Phase ist es notwendig, dem Zielpublikum die Möglichkeit zu geben, den Prototyp zu testen. Die bei den Tests gewonnenen Informationen können für die Erstellung von Prototypen verwendet werden.

Prototyping Vorteile

Prototyping hat viele Vorteile. Hier sind die wichtigsten:

  • schnelle Demonstration des erreichten, aktuellen Ergebnisses
  • reduziert Zeit und Kosten
  • hilft, Fehler in den frühen Phasen der Produktentwicklung zu erkennen
  • hilft bei der Bewertung der Benutzerfreundlichkeit des Produkts
  • bietet die Möglichkeit, mehrere Ideen parallel zu testen
  • bezieht Interessengruppen und Endbenutzern in die Gestaltung ein

All dies können entscheidende Elemente für die erfolgreiche Entwicklung einer Strategie oder eines Unternehmens sein.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Prototyping ist ein entscheidender Schritt in der Produktentwicklung, aber um es wirklich nützlich zu machen, ist es wichtig, beim Prototyping keine Fehler zu machen. 

Im Folgenden finden Sie einige häufige Fehler, die Ihnen unterlaufen können, und Tipps, wie Sie sie vermeiden können:

  • Die Arbeit an einem Prototyp ohne ein bestimmtes Ziel. Ein konkretes Ziel leitet den gesamten Prototyping-Prozess und hält Sie auf Kurs. Formulieren Sie unbedingt ein spezifisches und messbares Ziel, legen Sie einen Zeitplan fest und bestimmen Sie die erforderlichen Ressourcen, um es zu erreichen.
  • Verfrühtes Prototyping. Es gibt keinen Grund zur Eile. Wenn Sie die Ideenfindungsphase auslassen oder ihr nicht genügend Aufmerksamkeit schenken, bleiben Sie bei der ersten Lösung hängen, die vielleicht nicht die beste ist.
  • Verwendung des falschen Prototyping-Tools. Bei der Auswahl eines Prototyping-Werkzeugs sollten Sie zunächst auf den benötigten Detaillierungsgrad achten.

Eine gute Planung hilft, Fehler beim Prototyping zu vermeiden, Zeit und Aufwand sinnvoll zu verteilen und effizientere Prototypen zu erstellen.

Zukunft des Prototyping

In letzter Zeit sind immer mehr neue evolutionären Prototyping-Tools auf den Markt gekommen, die eine schnelle und einfache Modellierung komplexer Interaktionen ermöglichen. Dieser Trend wird sich voraussichtlich fortsetzen. Neue Technologien schaffen es, Prozesse zu verkürzen und Fehler rechtzeitig zu erkennen und zu korrigieren. Das spart vor allem Zeit und schont das Budget des Unternehmens.

Auch andere moderne Trends und Technologien können Unternehmern wertvolle Zeit ersparen. So können Sie beispielsweise Ihre Buchhaltungsprozesse automatisieren oder Hilfe bei der Gründung eines neuen Unternehmens erhalten. Dies ist dank Unternehmen wie Finom möglich. Hierbei handelt es sich um eine Finanzplattform, die Ihnen bei Ihrer Unternehmensführung hilft. Unter anderem können Sie mit Finom zum Beispiel Visa-Debitkarten ausstellen, Rechnungsstellung durchführen, internationale Zahlungen tätigen und sich um das Spesenmanagement kümmern.

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Fazit

Das Prototyping ist aus einem modernen Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Es ist der beste Weg, um ein neues Produkt zu erforschen, festzustellen, wie gut es funktioniert, seine mechanischen Eigenschaften zu untersuchen, es anderen Teammitgliedern effektiv zu präsentieren und es an Nutzern zu testen. Das Prototyping wird in vielen verschiedenen Bereichen erfolgreich eingesetzt und kann mit der richtigen Methode zu einem wirksamen Instrument bei der Entwicklung eines neuen Produkts werden.

Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Prototyp?

Ein Prototyp ist ein erstes Modell oder Muster. Ein Prototyp wird entwickelt, um eine Idee oder ein Konzept zu testen, bevor mit der Arbeit in vollem Umfang begonnen wird. Prototypen werden in einer Vielzahl von Bereichen eingesetzt, darunter Webdesign, industrielle Produktion, Programmierung und Marketing.

Warum ist Prototyping wichtig?

Sie ermöglicht es Ihnen, mögliche Mängel und Probleme in einem frühen Stadium der Entwicklung zu bewerten und zu korrigieren. Das spart Zeit und Geld für das Unternehmen.

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